Interkulturelle Kompetenz
Um in kulturellen Überschneidungs-Situationen bewusst und kompetent zu handeln und sie in unserem Sinne optimal und gegebenenfalls erfolgreich zu gestalten, brauchen wir eine Bewusstseinsbasis, die sich aus verschiedenen Bausteinen zusammensetzt.
Eine erfolgreiche Kommunikation ist zum einen von der aktiven Teilnahme aller Beteiligten und zum anderen von den Rahmenbedingungen abhängig, in denen die Kommunikation stattfindet. Sollte die Kommunikation in einer kulturellen Überschneidungssituation nicht erfolgreich verlaufen, heißt das, dass ein/e, einige oder alle Kommunikationspartner/innen sich unzureichend interkulturell kompetent verhalten hat/haben. Demnach bedeutet interkulturelle Kompetenz nicht nur sich selbst interkulturell kompetent zu verhalten, sonder auch die Haltung, mit der Inkompetenz des Gegenübers umzugehen bzw. die Momente des Nicht-Erfolgreich-Seins und den damit verbundenen Konsequenzen (Ohnmacht, Frust, Verletzungen usw.) aushalten zu können. Somit stehen im Mittelpunkt der interkulturellen Handlungskompetenz der achtsame Umgang mit dem „Beziehungsaspekt“ im Sinne von kommunikativer Kompetenz („Kenntnisse, Fähigkeiten und Motivation“), der kritische Umgang mit „Effektivität“ im Sinne von faktischer Brauchbarkeit („Wissenselemente, Einstellungen und Charaktereigenschaften“) sowie auch der wachsame Umgang mit „multicultural awareness“ im Sinne von „wahrnehmbaren Fähigkeiten der Kommunikationspartner“ (vgl. Hinz-Rommel 1994).
Im Kontext zu den genannten Aspekten gehe ich in meiner Arbeit von dem Verständnis von Birgit Rommelspacher aus, die interkulturelle Kompetenz wie folgt beschreibt:
„Interkulturelle Kompetenz ist die Offenheit, sich anderen Lebenswelten zu öffnen, ist Sensibilität für sich und für andere, ist das Wissen über die eigene Normalität, über die Selbstverständlichkeit, wie „wir“ diese Normalität definieren und das Zulassen der Neudefinition der Normalität, und vor allem ist interkulturelle Kompetenz die Fähigkeit, die anderen als gleichwertig zu akzeptieren“ (Rommelspacher 1999).
kontinuierlich die eigenen
Selbst-Verständlichkeiten zu überprüfen |
eine permanent neue Definition
der Normalität zuzulassen |
Sprache NUR als ein
Kommunikationsinstrument
zu sehen |
den Menschen bzw. sich
Selbst als ein Symbolprodukt
zu begreifen |
Interkulturalität
bedeutet: |
detailliert wahrzunehmen
und differenziert
zu handeln |
die Fähigkeit, die anderen als
gleichwertig zu akzeptieren |
Sensibilität für sich und
für andere zu entwickeln |
sich anderen Lebenswelten
zu öffnen |
kreativ, spontan und
flexibel zu sein |
die eigene Realität
relativ zu sehen |
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